GRÜNE in Norddeutschland fordern gemeinsamen Sachverständigenrat für Klimafragen
GRÜNE in Norddeutschland fordern gemeinsamen Sachverständigenrat für Klimafragen
Die Landtags- und Bürgerschaftsfraktionen der Grünen in den norddeutschen Küstenländern haben die Berufung eines gemeinsamen Sachverständigenrats für Klimafragen gefordert. Dieser soll für Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg die ökonomischen und ökologischen Folgen des Klimawandels darstellen und Vorschläge für notwendige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erarbeiten.
Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion in Bremen fordert zusammen mit ihren grünen Kolleginnen und Kollegen "ein koordiniertes Vorgehen der Küstenländer, um die Folgen des bereits nicht mehr abzuwendenden Klimawandels weitestmöglich zu begrenzen". Nach Ansicht von Fachleuten stehe nur ein Zeitfenster von zehn bis fünfzehn Jahren zur Verfügung, um sich auf die Klimaveränderungen einzustellen. "Wir brauchen umgehend konkrete Vorschläge, mit welchen Maßnahmen unsere Kommunen, die Wirtschaft, die Tourismusbranche sowie Forst- und Landwirtschaft die Folgen des Klimawandels abmildern. Die ökonomischen und ökologischen Schäden müssen so gering wie möglich gehalten werden", sagt die Grünen-Politikerin.
Andere Bundesländer hätten in den letzten Jahren deutlich mehr Anstrengungen im Klimaschutz, zur Reduktion von Treibhausgasen unternommen und umfassende Anpassungsstrategien entwickelt. "In Norddeutschland beschränkt man sich immer noch auf die Frage der künftig notwendigen Deichhöhe", kritisiert Mathes. "Statt die Risiken des Klimawandels umfassend zu minimieren, will die große Koalition diese mit der Unterweservertiefung noch weiter erhöhen."
Die Umweltpolitiker der vier grünen Landtagsfraktionen bzw. Bürgerschaftsfraktionen sehen den norddeutschen Sachverständigenrat für Klimafragen als eine sinnvolle Ergänzung für das jetzt beim Umweltbundesamt eingerichtete "Kompetenzzentrum Klimawandel und Anpassung".