„Generalplan Küstenschutz“ ignoriert Klimawandel
„Generalplan Küstenschutz“ ignoriert Klimawandel
In der heutigen Sitzung der Umweltdeputation wird zum "Generalplan Küstenschutz" berichtet, den der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz erstellt. Karin Mathes, Umweltexpertin der grünen Bürgerschaftsfraktion kritisiert, dass der fortschreitende Klimawandel ignoriert wird:
"Der Generalplan muss dringend nachbearbeitet werden. Bremen und Niedersachsen nehmen die von Klimaforschern vorausgesagten Folgen des Klimawandels noch immer nicht ernst. Experten gehen davon aus, dass der Meeresspiegel in den nächsten 100 Jahren um einen Meter steigen kann, im Generalplan Küstenschutz wird dagegen lediglich ein Anstieg von 25 cm angenommen. Schleswig-Holstein stellt sich auf den Klimawandel ein, indem es von einem Meeresspiegelanstieg von 50 cm ausgeht. Wenn die Klimaforscher Recht behalten, hieße das im Falle eines Falles für die Gebiete südlich der Elbe Land unter. Es entbehrt jeder Vernunft, sich je nach Bundesland unterschiedlich auf den Klimawandel einzustellen."
Die Bürgerschaftsabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin erinnert daran, dass die Grünen in einem Bürgerschaftsantrag die Berufung eines Sachverständigenrates für Klimafragen fordern. Karin Mathes: "Dieser Rat soll für Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg die ökonomischen und ökologischen Folgen des Klimawandels darstellen und Vorschläge für notwendige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erarbeiten. Nur ein koordinierter Küstenschutz für alle norddeutschen Küstenländer ist sinnvoll. Beim Hochwasserschutz müssen alle an einem Strang ziehen."