Ein-Euro-Job als Arbeitsmarktchance?
Ein-Euro-Job als Arbeitsmarktchance?
"Wir wollen echte Perspektiven für Langzeitarbeitslose!", sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion Silvia Schön. Deshalb fragt sie den Senat: "Bieten Ein-Euro-Jobs eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt?" Die Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (BAgIS) schickt auch 2006 verstärkt Arbeitslose in Ein-Euro-Jobs (so genannte Mehraufwandsentschädigungen). Schön hält das für den falschen Weg. "Wir wollen eine Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und nicht in weitgehend perspektivlose Ein-Euro-Jobs", sagt sie. "Außerdem möchten wir wissen, ob Ein-Euro-Jobs tatsächlich nur denjenigen Arbeitslosen angeboten werden, die mehrfache Vermittlungshemmnisse haben, wie es das Gesetz vorschreibt, und wie diese überhaupt festgestellt wird."
Die BAgIS hat für 2006 rund 40% des Eingliederungsbudgets für die Finanzierung von Ein-Euro-Jobs eingeplant. Geld, das genauso gut für Qualifizierung, Ausbildung oder Förderung der Selbstständigkeit von Arbeitslosen genutzt werden könnte. "Wir wollen, dass die BAgIS mehr Jobs in der so genannten Entgeltvariante schafft, also sozialversicherungspflichtige Arbeitsangebote." Andere Bundesländer setzen schön länger auf diese Möglichkeit. In Berlin wurden so in diesem Jahr bereits 4.095 Arbeitlose vermittelt, in Bremen waren es gerade mal 7. Damit ist Bremen Schlusslicht in ganz Deutschland.