Abwassergebühren gerechter gestalten – große Koalition muss Flickschusterei endlich beenden
Abwassergebühren gerechter gestalten – große Koalition muss Flickschusterei endlich beenden
Heute zahlen die Bürgerinnen und Bürger pro Kubikmeter Frischwasser 2,79 Euro an Abwassergebühren – und zwar weitgehend unabhängig davon, wie viel Wasser sie wirklich in die Kanalisation leiten. Denn auch die Kosten für die Beseitigung des Regenwassers werden damit abgegolten.
Das kritisiert die umweltpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion Karin Mathes: "Diese Gleichbehandlung ist ungerecht. Mit einer gesplitteten Abwassergebühr hingegen, wie wir Grünen sie fordern, würden die Bremerinnen und Bremer einerseits eine Gebühr für das Schmutzwasser und andererseits eine für das Regenwasser bezahlen, die deutlich niedriger liegt. Damit würde die Gebührenordnung gerechter, wie dies bereits in siebzig Prozent der deutschen Großstädte der Fall ist."
Ein Berechnungsfaktor dafür ist die versiegelte Fläche des Grundstücks: "Das heißt, eine Familie mit vier Personen im kleinen Reihenhaus bezahlt dann nicht mehr so viel wie eine Speditionsfirma mit vier Angestellten, die auf ihrem großen Parkplatz große Mengen von Niederschlagswasser in die Kanalisation einleitet," erläutert Karin Mathes. "Anstatt am Gebührensystem und der Struktur der Abwasserentsorgung herumzubasteln, muss die große Koalition endlich die Zeichen der Zeit erkennen. Gerichtsverfahren führen in der Regel in größeren Städten zur Einführung der gesplitteten Abwassergebühr. Wenn in Bremen geklagt wird – und davon ist auszugehen –, dann wird auch der Senat nicht umhinkommen, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die gesplittete Gebühr einzuführen".