Zehn Millionen Euro für sinnlose Abrissarbeiten"
Zehn Millionen Euro für sinnlose Abrissarbeiten"
Bei den Planern der Überseestadt scheinen sämtliche Sicherungen durchgebrannt. Allen Ernstes schlägt das Wirtschaftsressorts in einer Vorlage für die Wirtschaftsförderungsausschüsse vor, 10,4 Millionen Euro für Abrissarbeiten in den alten Hafenrevieren auszugeben. Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, ist fassungslos: "Es ist völlig unklar, wer wann das Riesengelände wie nutzen wird. Ohne Sinn und Verstand will der Senat jetzt für viel Geld die Abrissbagger rollen lassen und ein hässliche Mondlandschaft schaffen - das ist ein besonders krasses Beispiel für die Geldverschwendung der großen Koalition."
Auch aus stadtgestalterischer Sicht macht die Tabula-rasa-Strategie des Wirtschaftsressorts keinen Sinn. "Die große Koalition hat offenbar immer noch nicht verstanden, dass der besondere Charme des Hafengebiets in eine Mischung aus alt und neu liegt," kritisiert Karin Krusche. "Die Überseestadt muss Stück für Stück entwickelt werden und darf nicht geschichts- und gesichtslos werden. Möglichst schnell alles platt zu machen ist der falsche Weg."
Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion, warnt ebenfalls davor, nur auf schicke, teure Neubauten bei der Planung der Überseestadt zu setzen: "Wir brauchen auch Platz für Existenzgründer mit wenig Kapital. Für die sind alte Gebäude mit geringen Mieten wichtig und häufig auch architektonisch reizvoller."