Wirtschaftsförderung und Gesellschaftschaos
Wirtschaftsförderung und Gesellschaftschaos
Die Fusionspläne der zahlreichen Wirtschaftsförderungsgesellschaften sind eine Bestätigung der grünen Kritik an den teuren und ineffektiven Strukturen. Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion, betont: "Das von der großen Koalition geschaffene Gesellschaftschaos hat zu Doppel- und Dreifachstrukturen geführt, erhebliche Reibungsverluste produziert und Mehrkosten verursacht, statt zu sparen. Das dämmert nun auch den Verantwortlichen von CDU und SPD." Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete begrüßt die späte Erkenntnis der großen Koalition und unterstützt generell die Absicht umzusteuern: "Das vorgelegte Fusionskonzept ist aber leider nicht überzeugend. An dem grundlegenden Webfehler der BIG – einerseits Unternehmen neutral und kompetent zu beraten und andererseits eigene Interessen zu vertreten (z. B. schnelle Vermarktung der Arberger Marsch) – ändert sich nichts, wenn aus vier Türschildern eins wird. Deutliche Einsparungen und eine höhere Effektivität sind nicht zu erwarten. Die geplante Struktur folgt nicht fachlichen Erwägungen. Ausschlaggebend war offenkundig, wer wie untergebracht werden muss. So wird die notwendige Neuorientierung der Bremer Wirtschaftsförderung nicht gelingen."
Besonders skeptisch stehen die Grünen der Fusion der Überseestadt GmbH mit der BIG gegenüber. "Die bisherige Unternehmensphilosophie der BIG lässt wenig Gutes erwarten. Die Überseestadt muss kleinteilig für unterschiedliche Dienstleistungen und Gewerbe entwickelt werden. Es wäre fatal, wenn das Gelände weiterhin als eine Gewerbefläche unter vielen vermarktet würde. Die notwendige Entwicklung eines neuen Stadtteils mit einem Mix aus Arbeiten, Wohnen und Kultur käme dabei unter die Räder – eine historische Chance würde verpasst", befürchtet Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion.