Weiterbildung darf kein Luxus werden
Weiterbildung darf kein Luxus werden
"Weiterbildung darf kein Luxus werden, den sich nur Gutverdienende leisten können. Es geht den Grünen nicht darum, alle bestehenden Strukturen in vollem Umfang zu erhalten. Der Senat muss aber auch künftig für alle bezahlbare Angebote gewährleisten", fordert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann mit Blick auf die geplanten drastischen Einsparungen bei der Weiterbildung (Halbierung der Zuschüsse). Die bildungspolitische Sprecherin erkundigt sich in einer Großen Anfrage zur Weiterbildung nach den strategischen Zielen des Senats: "Wir brauchen ein Konzept, das allen Bevölkerungsschichten unabhängig vom Geldbeutel die Möglichkeit eröffnet, sich weiter zu bilden. Bisher vermisse ich entsprechende Vorgaben des Senats. Die Sparpläne werden vom Rotstift diktiert, ohne die notwendige inhaltliche Debatte zu führen. Weiterbildung muss integrierter Bestandteil von Bildungspolitik werden."
Die Strukturkommission Weiterbildung hatte 1995 einen Bericht erarbeitet. Darin wurde der personalintensive Entscheidungsprozess bei der staatlichen Weiterbildungsförderung kritisiert – verändert wurde daran von der großen Koalition nichts. Kommentar von Anja Stahmann: "In Bremen sind vier Ressorts beteiligt – Finanzen, Arbeit, Bildung und Kultur. Wenn die Zuständigkeit in einem Ressort gebündelt würde, könnte Bürokratie abgebaut und Geld gespart werden."
Schon heute bilden sich Menschen mit geringer schulischer und beruflicher Bildung seltener weiter als Hochqualifizierte. "Dieser Trend droht sich zu verschärfen, wenn sich die große Koalition aus der Verantwortung stiehlt und den Weiterbildungsmarkt weitgehend privaten, meist teuren Anbietern überlässt. So werden neue Bildungsbarrieren aufgebaut, statt alte einzureißen."