Verlängerung der B 74 - Ein Bärendienst für Bremen-Nord
Verlängerung der B 74 - Ein Bärendienst für Bremen-Nord
"Geldsegen aus Berlin ist nicht immer etwas Gutes. Für 17,7 Millionen Euro soll eine 2,6 Kilometer lange Straße für derzeit nicht mal 6.000 Autos und Lastwagen am Tag auf dieser Strecke gebaut werden. Nutznießer ist vor allem eine in Farge ansässige Firma. Diese Luxusinvestition zerschneidet ein Wohngebiet, nimmt wertvolle Naturflächen in Anspruch und verschlechtert damit die Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen in Blumenthal und Farge", kommentiert die verkehrspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, Karin Krusche, den Weiterbau der B 74.
Eine enorme Verbesserung der Anbindung Bremen-Nords wäre die Wiederinbetriebnahme der Farge-Vegesacker Eisenbahn. Durch diese Schienenverbindung, zusammen mit einem 15-Minuten-Zugtakt von und nach Vegesack sowie der Sanierung der Bahnhöfe und der Gleise, würde die ÖPNV-Verbindung nach Bremen endlich eine attraktive Alternative zum Auto", erläutert Karin Krusche.
Der Weiterbau der B 74 rückt dieses Ziel in weite Ferne. Der geplante Straßenverlauf der B 74 quert die Eisenbahnlinie. Eine notwendige Eisenbahnbrücke würde mit geschätzten 8 Millionen Euro so teuer, dass dies vermutlich das Ende der von großen Teilen der Bevölkerung gewünschten Bahnverbindung bedeuten wird. "Eine Abwägung, wer eigentlich von der Straße und wer eigentlich von der neuen Schienenverbindung profitiert, hat nicht stattgefunden," so Karin Krusche. "Nach dem Motto 'das Geld kommt doch vom Bund, also geben wir es aus' ist eine sinnvolle Verkehrsplanung unterblieben. Diese Bundesfinanzspritze in ein unsinniges Straßenbauprojekt ist ein Bärendienst für die Bürgerinnen und Bürger in Bremen-Nord. Es ist dringend notwendig, endlich klare Prioritäten zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs zu setzen."