Tod durch Brechmittel: Röwekamp muss sich entschuldigen
Tod durch Brechmittel: Röwekamp muss sich entschuldigen
Nach den jetzt vorliegenden zweifelsfreien Gutachten über die Todesursache des mutmaßlichen Drogenhändlers L.A. Condé Anfang diesen Jahres, stellt der Grüne Fraktionsvize, Matthias Güldner, heute fest:
"Durch die jetzt herbeigeführte Einigung der ärztlichen Gutachter, wissen wir, dass die Ursache des Todes von Herrn Condé die Zwangsbehandlung mit Brechmitteln und großen Mengen Wasser durch den Arzt des Beweissicherungsdienstes war. Herr Condé, wurde demnach, wie von den Grünen aufgrund der Zeugenaussagen des hinzugezogenen Notarztes immer befürchtet, in staatlicher Obhut inmitten des Bremer Polizeipräsidiums in gefesseltem Zustand stundenlang gequält und dabei regelrecht ertränkt.
In diesem Lichte, erscheinen die Versuche des Bremer Innensenators Thomas Röwekamp (CDU) umso verantwortungsloser, zunächst die Tat überhaupt zu verschweigen, dann den hirntot im Koma Liegenden als' auf dem Wege der Besserung befindlich' zu beschreiben, ihm die Schuld an seinem Tod selbst zuzuschreiben und schließlich noch den Notarzt, der für die Veröffentlichung der jetzt bestätigten Ereignisse verantwortlich war, in Misskredit zu bringen.
Ich fordere Herrn Röwekamp auf, sich bei der Öffentlichkeit, aber vor allem bei den Hinterbliebenen für seine unbedachten und vorschnellen Äußerungen zu entschuldigen. Der Innensenator soll die Polizei anweisen, vorbehaltlos mit der Justiz bei der Aufklärung und Bestrafung des Tötungsdeliktes zusammenzuarbeiten. Den Leiter des ärztlichen Beweissicherungsdienstes Prof. Birkholz fordere ich ebenso dringend auf, den zahlreichen Beschwerden über die Arbeit seiner Ärzte nachzugehen und bei Einstellungen in diesem hochsensiblen Bereich in Zukunft angemessene Qualifikationsstandards sicherzustellen."
"Außer Frage steht, meines Erachtens," so Güldner abschließend, "dass es nach dieser Bestätigung der Vorwürfe ein Zurück zur Praxis der Brechmittelvergabe in Bremen niemals geben darf."