Teure Affenversuche – Senat bleibt konkrete Antwort schuldig

Wie viel zahlt Bremen für die Affenversuche am Zentrum für Kognitions­wissenschaften? Auf diese Frage will der Senat offenbar keine klare Antwort geben. Die Kleine Anfrage der grünen Bürgerschaftsfraktion  "Finanzielle Förderung des Zentrums für Kognitionswissenschaften (ZKW) der Universität Bremen" beschäftigt sich mit den Kosten der Makakenversuche des Hirnforschers Professor Kreiter. Die Antwort des Senats bleibt im entscheidenden Punkt unvollständig. "Das ist eine Vernebelungstaktik," vermutet Silvia Schön, wissenschaftspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. "Der Senat hat offenkundig kein Interesse daran, mit der wahren Summe herauszurücken – denn die ist beträchtlich. Es darf kein Geld mehr für die Affenversuche geben. Statt dafür Millionen auszugeben, könnte das Geld sinnvoll für tierversuchsfreie Forschung und bessere Studienbedingungen ausgegeben werden."

Angeblich kann nicht aufgeschlüsselt werden, welchen Anteil die Arbeitsgruppe Kreiter an den Gesamtaufwendungen für das Zentrum für Kognitionsforschung (ZKW) hat. Silvia Schön betont: "Normalerweise wird die Mittelausstattung personenbezogen erfasst, also wie viel Geld der jeweilige Professor für seine Forschung bekommt. Bei den Affenversuchen von Professor Kreiter ist das dem Senat plötzlich nicht möglich. Bei der Einwerbung von Drittmitteln hatte der Senat kein Problem, eine Liste getrennt nach ZKW und der Arbeitsgruppe Kreiter zu erstellen. Fest steht jedenfalls, dass ein beträchtlicher Anteil der ISP-Mittel (Investitionssonderprogramm) für das ZKW bei den Affenversuchen landet. Es geht hier nicht um Peanuts. Zwischen 1998 und 2004 bekam das ZKW gut 4 Millionen Euro aus dem ISP. Zusätzlich flossen 2,6 Millionen Euro für spezielle Umbauten im Zusammenhang mit den Affenversuchen und knapp 3 Millionen Euro für den Kernspintomografen, der für den perspektivischen Ausstieg aus den Affenversuchen angeschafft wurde. Allein in diesem Jahr soll das ZKW 515.000 Euro erhalten, in den folgenden Jahres voraussichtlich mehr. Ein Ende ist nicht abzusehen. Der Bremer Senat hat offensichtlich vor, die Affenversuche bis zum Sankt Nimmerleinstag zu finanzieren – ein Skandal."