Schweren Zwischenfall bei Brechmittelvergabe aufklären
Schweren Zwischenfall bei Brechmittelvergabe aufklären
Wie heute bekannt wurde, liegt seit dem 27. Dezember 2004 ein Mann im Koma auf der Intensivstation des St.-Joseph-Krankenhauses, dem von der Polizei Brechmittel zur Beweissicherung bei Drogenverdacht verabreicht wurden. Nach bei den Grünen eingegangenen Angaben kam es während der Verabreichung zu Komplikationen, so dass ein Notarzt hinzugezogen wurde. Im Beisein des Notarztes und des Polizeiarztes sei dann die Brechmittelvergabe fortgesetzt worden, bis der Mann ins Koma fiel, aus dem er bis heute nicht wieder erwachte.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion, Matthias Güldner, der sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die zwangsweise Vergabe von Brechmitteln ausgesprochen hatte, zu dem Vorfall: "Seit Jahren ist die Gefährlichkeit der eingesetzten Brechmittel bekannt. Als Alternative stehen das Abwarten der natürlichen Darmtätigkeit oder der Einsatz von konventionellen Abführmitteln zur Verfügung. Beides wesentlich ungefährlichere Möglichkeiten, falls erforderlich, Beweismittel bei der Drogenfahndung zu sichern."
Matthias Güldner fordert als Konsequenz aus dem tragischen Vorfall die lückenlose Aufklärung der Umstände dieser Brechmittelvergabe, umgehende Ermittlungen sowohl der Staatsanwaltschaft als auch der Innenrevision der Polizei und den sofortigen Stopp des Brechmitteleinsatzes in Bremen.