Kopftuch-Streit - Staat muss Referendariat ermöglichen
Kopftuch-Streit - Staat muss Referendariat ermöglichen
"Es geht Bildungssenator Willi Lemke im aktuellen Kopftuchstreit nicht darum, eine vertretbare Einzellfalllösung zu finden. Er will ein Exempel statuieren und Druck auf die Fraktionen von SPD und CDU ausüben, in seinem Sinne (generell kein Kopftuch) zu entscheiden," vermutet der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Güldner. Er bezieht sich auf die Forderung der Bildungsbehörde gegenüber einer Referendarin, während des Unterrichts kein Kopftuch zu tragen. "Das Bildungsressort setzt auf die harte Linie. Warum sonst ist die Behörde nicht auf den Kompromissvorschlag der angehenden Referendarin eingegangen, während ihrer Ausbildung in Deutsch und Islamkunde, nicht aber im Fach Biblische Geschichte zu unterrichten?"
"Der Staat hat ein Ausbildungsmonopol für Lehrerinnen und Lehrer und darf Kopftuchträgerinnen deshalb nicht per se ein Referendariat verweigern. Der geforderte Kopftuchverzicht verhindert faktisch, dass die Studentin mit dem 2. Staatsexamen ihre Ausbildung beenden kann," erklärt der innenpolitische Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion.