Huchting - Jugendliche nicht sich selbst überlassen
Huchting - Jugendliche nicht sich selbst überlassen
"Huchting ist nicht Paris. Politik und Medien sind gefordert, mit Augenmaß auf die aktuellen Vorfälle zu reagieren. Eine verstärkte, deutlich sichtbare Polizeipräsenz in Huchting ist wichtig. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich in ihrem Stadtteil wieder sicher fühlen. Wie dies am besten zu gewährleisten ist, ob durch mobile Wachen, mehr Streifen oder eine Öffnung des Polizeireviers rund um die Uhr sollte der Einsatzstrategie der Polizei überlassen bleiben. Fest steht, dass allein durch repressive Maßnahmen die unleugbaren sozialen Probleme nicht gelöst werden. Zahlreiche Jugendliche ohne Perspektive dürfen nicht sich selbst überlassen und abgeschrieben werden," erklärt Matthias Güldner, stellvertretender Vorsitzender der grünen Bürgerschaftsfraktion, nach Gesprächen vor Ort. Die grüne Fraktion besuchte vergangenen Freitag gemeinsam mit dem Landesvorstand und grünen Beiräten Polizeirevier sowie Ortsamt. Die grüne Landesvorstandssprecherin Susan Mittrenga, Leiterin des Huchtinger Mädchentreffs, kennt die Probleme der Jugendlichen aus ihrer täglichen Arbeit: "Die Jugendlichen brauchen vertraute Ansprechpartner und Treffpunkte. Es wäre fatal, wenn bei den anstehenden Haushaltsbeschlüssen in diesem Sektor weiter gekürzt würde."
Der grüne Beirat Eberhard Junge fordert mit Blick auf die zuständige GBI eine schnelle neue Nutzung des Geländes der ehemaligen Schule am Willacke Damm: "Die leer stehenden Gebäude und ein schnell verwahrlostes Grundstück provozieren Vandalismus. Wir brauchen eine alternative Nutzung der Gebäude als positiven Impuls für den Stadtteil und um Vandalismus vorzubeugen."
Lisa Wargalla, grüne Bürgerschaftsabgeordnete aus Huchting, verweist auf dringend notwendige Veränderungen in der Bildungspolitik: "Die Jugendlichen brauchen eine Perspektive. Die werden sie nur haben, wenn es gelingt ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern." Jens Crueger, jugendpolitischer Sprecher der grünen Fraktion, fügt hinzu: "Dazu muss die frühe individuelle Förderung in Kindergarten und Grundschule verbessert werden. Nur so kann die unselige Koppelung von Herkunft und Bildungschancen durchbrochen werden. Bisher hat die große Koalition auf die dramatischen PISA-Ergebnisse vor allem mit heeren Ankündigungen aber wenig Taten reagiert. Bildungspolitik muss auch in unserer schwierigen Haushaltsnotlage Priorität haben."