Heute so, morgen so - die zwei Gesichter des Henning Scherf
Heute so, morgen so - die zwei Gesichter des Henning Scherf
Am Donnerstag "dankt" Bürgermeister Scherf dem Bundeskanzler für das "faire Entgegenkommen", und am Sonnabend erklärt Henning Scherf vor der versammelten Presse, wie "enttäuscht" er über das Verhandlungsergebnis sei. Kein Wunder, dass der Berliner Regierungssprecher Thomas Steg gegenüber dpa Scherfs öffentliche Äußerungen als nicht nachvollziehbar bezeichnet. Kommentar der grünen Fraktionsvorsitzenden Karoline Linnert: "Das ist noch eine sehr höfliche Umschreibung für Scherfs dreiste Doppelstrategie. Im heimischen Bremen wird über die mangelnde Unterstützung geklagt und hintenrum dankt man für das Berliner Entgegenkommen. In Berlin muss das Kopfschütteln verursachen - schlimmer noch, es schadet Bremen! Wir brauchen auch in Zukunft die Unterstützung der Bundesregierung, beispielsweise in der Auseinandersetzung um eine gerechtere Steuerverteilung. "Die Bereitschaft dazu dürfte nach diesem verlogenen Doppelspiel beim Kanzler deutlich gesunken sein."
Karoline Linnert hat nur eine Erklärung für den Scherfschen Dankesbrief: "Der Bürgermeister wusste genau, dass Bremen nie und nimmer 500 Millionen Euro jährlich aus Berlin bekommen würde - deshalb der Dank für das Verhandlungsergebnis. Trotzdem hat Herr Scherf den Bremerinnen und Bremern jahrelang den Kanzlerbrief als Lösung aller Probleme verkauft - ein übles Betrugsmanöver, mit dem sich die große Koalition über den letzten Wahltermin gerettet hat."