Brechmitteleinsatz: massive Zweifel an Röwekamps Darstellung
Brechmitteleinsatz: massive Zweifel an Röwekamps Darstellung
Heute wurde bekannt, dass der wegen des Verdachts des Drogenhandels festgenommene Mann, der nach angeblicher Brechmittelgabe im Koma liegt, sich aller Wahrscheinlichkeit nicht durch ein zerbissenes Drogenkügelchen eine schwere Vergiftung zugezogen hat, wie es der Innensenator öffentlich und mit Nachdruck behauptet hat. Vielmehr habe der Mann einen, nach der uns vorliegenden Aussage des hinzu gerufenen Notarztes, erheblichen, wahrscheinlich zum Hirntod führenden Sauerstoffmangel erlitten. Der sei durch andauerndes gewaltsames Einflößen großer Mengen Wassers entstanden, das in die Lunge eingedrungen ist.
"Wenn die Aussagen des Notarztes über den Verlauf der Brechmittelvergabe so zutreffen, wie sie jetzt an die Öffentlichkeit gedrungen sind, muss sich Innensenator Röwekamp massive Fehlinformation der Öffentlichkeit und eine menschenverachtende Haltung gegenüber einem mit dem Tode ringenden Patienten vorwerfen lassen", sagt der innenpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion, Matthias Güldner. "Es deutet vieles darauf hin, dass der Senator über diesen Vorfall die Unwahrheit verbreitet hat, als er die Geschichte vom zerbissenen Drogenpäckchen erzählte. Offensichtlich sollen hier beteiligte Polizisten und Rechtsmediziner noch geschützt, statt zur Verantwortung gezogen werden."
Güldner erbost: "Wenn sich diese ersten Informationen eines Augenzeugen und medizinischen Fachmanns bestätigen, ist Röwekamp als Senator in Bremen untragbar geworden. Was Röwekamp als verhältnismäßigen_ und _gerechtfertigten Eingriff_ der Polizei bezeichnet, muss man fast Folter nennen. Vor diesem Hintergrund ist Röwekamps Haltung, der Betroffene trage selbst die Schuld an seinem Hirntod, schlicht zynisch."