Bibliotheksangebot für die Kleinsten ausbauen
Bibliotheksangebot für die Kleinsten ausbauen
"Auf keine Fall darf das Missmanagement der Stadtbibliothek zu einem schlechteren Angebot für die jüngsten Leseratten führen. Wir müssen im Gegenteil das Angebot für die kleinsten Leserinnen und Leser verbessern," erklärt Karin Krusche, kulturpolitische Sprecherin der grünen Fraktion. Die grüne Bürgerschaftsabgeordnete bezieht sich auf ein sechsstelliges Minus im Haushalt der Stadtbibliothek, das durch Einsparungen in den nächsten Jahren ausgeglichen werden soll. "Das angekündigte Konsolidierungskonzept muss in enger Absprache mit dem Bildungsressort erfolgen," fordert Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion. Die beiden grünen Abgeordneten sind sich einig: "Beim Bibliotheksangebot müssen die jüngsten Nutzer Vorrang haben. Wir brauchen in allen Stadtteilen gut sortierte Bibliotheken, die Lust aufs Lesen machen. Das kann in Stadtteil- oder Schulbibliotheken geschehen. Wichtig ist, dass alle Kinder in ihrer Nachbarschaft unkompliziert Bücher ausleihen können. Die Pisa-Studie hat gezeigt, dass die Lesefähigkeit deutscher Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich gerade unteres Mittelmaß erreicht. Damit sich das ändert, müssen wir den Kindern die Bücher näher bringen."
Nur wer gut lesen kann, wird die Schule mit Erfolg abschließen. Deshalb muss die Lust am Lesen bei Kindern früh geweckt werden. Wie das in Kanada gemacht wird, ist Thema der morgigen Veranstaltung der grünen Fraktion um 19.30 Uhr in der Bürgerschaft (Raum II). Rose Dotten von der Universität Toronto wird über die positiven Erfahrungen in Kanada berichten, wo jede Schule eine eigene Bibliothek besitzt. Anja Stahmann betont: "Der Senat hat bis heute kein Konzept für Schul- und Stadtteilbibliotheken vorgelegt. Die Verantwortung darf nicht länger zwischen den Ressorts Bildung und Kultur hin und hergeschoben werden. Wir wissen, wo die Schwächen in unserem Bildungssystem liegen, jetzt müssen wir sie endlich beseitigen."