Trägervielfalt in der ambulanten Drogenarbeit am Ende - Entscheidungswege im Dunkeln
Trägervielfalt in der ambulanten Drogenarbeit am Ende - Entscheidungswege im Dunkeln
Heute hat die Gesundheitsdeputation gegen die Stimmen der Grünen beschlossen, einen Großteil der kommunalen Drogenhilfe-Aufgaben an einen Haupt-Träger und zwei kleinere Anbieter zu vergeben. Vor diesem Hintergrund stellt die gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, Doris Hoch, fest: "Wir Grüne konnten dieser Entscheidung nicht zustimmen. Diese Vergabe bedeutet das faktische Ende der immer beschworenen Trägervielfalt in Bremen. Senatorin Röpke etabliert damit einen Quasi-Monopolisten."
Die Gesundheitspolitikerin kritisiert: "Angeblich sind die vorgelegten Konzepte der Anbieter genauestens geprüft worden. Die Deputation hat kein einziges Konzept zu sehen bekommen! Die angeblichen qualitativen Vorzüge der ausgewählten Anbieter sind an keiner Stelle dargelegt. Im Klartext: Die Entscheidungswege liegen für die Deputierten völlig im Dunkeln. Und nach dem Motto _Friss Vogel, oder stirb!_ konnten wir Grünen diesen unbekannten Konzepten nicht zustimmen."
Bereits im Vorfeld musste MitarbeiterInnen der AIDS-Hilfe und der Therapiehilfe gekündigt werden. Dazu Doris Hoch: "Wir wissen nicht, ob sie von einem Träger übernommen werden. Außerdem ist noch vollkommen ungeklärt, in welcher Höhe Folgekosten entstehen und wer die tragen wird. Die MitarbeiterInnen von Drogenhilfeeinrichtungen sind doch keine Ware, die man beliebig verschieben kann! Hier wird kaltschnäuzig über die Köpfe hinweg entschieden."