Servicewüste in den Stadtteilen
Servicewüste in den Stadtteilen
Jetzt ist die Katze aus dem Sack - die von vier CDU-Innensentoren in Folge versprochene schöne neue Servicewelt für die Bremer Bürgerinnen und Bürger wird es nicht geben. Innensenator Thomas Röwekamp setzt jetzt auf ein Sparmodell, mit dem sich die Dienstleistungsangebote der Behörden für viele Menschen und damit die Lebensqualität in den Stadtteilen sogar verschlechtern werden. "Die Idee, ein flächendeckendes Dienstleistungsangebot in modernen Bürger-Service-Centern (BSC) aufzubauen, war und ist richtig. Wenn aber funktionierende Meldestellen wie in Horn-Lehe geschlossen werden und am Ende nur drei Anlaufstellen in ganz Bremen übrigbleiben, werden die Betroffenen von Senator Röwekamp veralbert," kritisiert Matthias Güldner, innenpolitischer Sprecher der grünen Fraktion. "Um ein Mindestmaß an Servicequalität zu bieten, brauchen wir zusätzlich zum Bürger-Service-Center in der Pelzerstraße wenigstens vier weitere Standorte - sonst werden die Stadtteile zur Servicewüste. Gerade alte und kranke Menschen sind auf wohnortnahe Bürger-Service-Centren angewiesen."
Die Konzentration von Personal- und Finanzmitteln auf das BSC in der Pelzerstraße geht zu Lasten der Angebote in der Fläche. "Senator Röwekamp betreibt ein reines Abbaukonzept. Wir brauchen dringend auch im Bremer Norden, Westen, Süden und Osten ein BSC. Ohne solche dezentralen Standorte wird auch die Qualität im BSC in der City leiden. Das Center wäre schnell überlastet - lange Wartezeiten die Folge." Als "Quatsch" bezeichnet Güldner das geplante neue BSC in der Stresemannstraße: "Eine indiskutable Notlösung für den Bremer Osten- es liegt zu dicht am BSC Pelzerstraße. Die Nutzer des Meldeamtes in Horn-Lehe aus Schwachhausen, Borgfeld und Oberneuland werden künftig lieber in die City fahren."