Pisa - Auf den Anfang kommt es an
Pisa - Auf den Anfang kommt es an
"Niemand hat Wunder erwartet, aber die extrem schlechten Bremer Ergebnisse bei der zweiten PISA-Studie sind ein Schlag ins Kontor. Gerade der Vergleich mit Hamburg zeigt weiter erhebliche Defizite auf. Der nach dem ersten Pisa-Schock eingeschlagene Bremer Weg, frühes Sortieren der Kinder nach Klasse 4, führt in die falsche Richtung und wird die vorhandenen Probleme verschärfen, statt sie zu lösen," erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann. Sie bezieht sich auf Presse-Meldungen über den zweiten PISA-Test.
Die bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion betont die Bedeutung der frühen Förderung aller Kinder: "Auf den Anfang kommt es an. Die notwendige Qualitätsoffensive im Kindergarten gibt es in Bremen nicht. Um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden, brauchen alle Kita-Gruppen eine qualifizierte Zweitkraft. Besonders bei der Sprachförderung gilt - je früher, desto besser. Bei der Einschulung sollten alle Kinder deutsch sprechen und verstehen. Ein wichtiger Schritt, um die Bildungschancen von Migrantenkindern zu verbessern."
Das deutlich bessere Abschneiden der Hamburger erklärt Anja Stahmann durch eine intensive Sprach- und Leseförderung in der ersten und zweiten Klasse: "Die Hamburger haben 400 Stellen allein für die gezielte Lese- und Rechtschreibförderung und das Programm "Deutsch als Zweitsprache" an den Schulen eingerichtet. Das hat sich offensichtlich positiv ausgewirkt. Diesem Beispiel sollte Bremen folgen."
Scharf kritisiert die grüne Bildungspolitikerin das frühe Festlegen von Bildungskarrieren nach der vierten Klasse: "Alle Bildungsexperten setzen sich für langes, gemeinsames Lernen bis Klasse 9 ein. Nur so können die individuellen Begabungen und Fähigkeiten aller Mädchen und Jungen konsequent gefördert werden."