Musical - keine neuen Traumtänze
Musical - keine neuen Traumtänze
Die große Koalition steht mit ihrem Musical-Projekt am Richtweg wieder einmal vor einem Scherbenhaufen. Der bereits im November letzten Jahres öffentlich gefeierte Vertragsabschluss mit der Stage Holding ist geplatzt, bevor das Papier auch nur unterschrieben wurde. "Statt mit immer neuen, trügerischen Erfolgsmeldungen die Öffentlichkeit zu täuschen, erwarte ich vom Senat und der zuständigen HVG (Hanseatische Veranstaltungs-GmbH) einen Überblick, welche Veranstaltungen zu welchen Konditionen im Musicaltheater konkret gebucht sind," kommentiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Klaus Möhle die neueste Musical-Negativmeldung. Der wirtschaftspolitische Sprecher der grünen Fraktion betont: "Entweder gibt es einen Markt für das Musicaltheater und private Veranstalter, die dort Geld verdienen wollen, oder nicht. Nach der Absage der Stage Holding sieht es eher nach letzterem aus. Auf keinen Fall darf Bremen gegen einen nicht vorhandenen Markt ansubventionieren!"
Die nassforsche Ankündigung der HVG, mit ihr als Betreiber werde das Musicaltheater "funktionieren", wertet Klaus Möhle als Pfeifen im Walde: "Diese Schönrednerei Marke Glaube, Liebe, Hoffnung ist unerträglich. Es wird Zeit, dass die Musical-Verantwortlichen auf dem Boden der Tatsachen ankommen. Die unsäglichen Verträge, die Bremen im Zusammenhang mit der Immobilie am Richtweg abgeschlossen hat, kommen die Steuerzahler teuer zu stehen. Erst wenn an 120 Veranstaltungstagen jährlich je tausend Besucher ins Musicaltheater strömen, kann Bremen hoffen, in den nächsten Jahren mit plus minus Null aus dem selbstverschuldeten Debakel herauszukommen. Das zeigt, wie verzweifelt die Lage ist."