Konsequenzen aus IGLU - Viele schöne Worte und zu wenig Taten
Konsequenzen aus IGLU - Viele schöne Worte und zu wenig Taten
"Die Bremer Konsequenzen aus dem PISA- und IGLU-Debakel reichen nicht aus, um die Bildungspotenziale aller Kinder auszuschöpfen. Die individuelle Förderung ist das A und O für den Schulerfolg. Trotz vollmundiger Ankündigungen des Bildungssenators bleibt es bei wenigen Einzelmaßnahmen, die dem großen Bedarf nicht gerecht werden. Wir können es uns nicht leisten, Begabungen und Talente verkümmern zu lassen - im Interesse der Kinder und im Interesse des Wirtschaftsstandorts Bremen, der auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen ist," kommentiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann die gestrige Antwort des Senats auf die Große Anfrage der Grünen zu Konsequenzen aus der IGLU-Studie (Internationaler Grundschulvergleich).
Dringend Handlungsbedarf sieht die bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion bei der Sprachförderung. "Bisher werden nur die Fünfjährigen getestet. Das ist zu spät. Gleich bei Eintritt in den Kindergarten muss untersucht werden, wie es um die individuellen Sprachfähigkeiten bestellt ist. Daran anschließend müssen dem Bedarf entsprechende Förderprogramme greifen. Die aktuellen Angebote reichen bei weitem nicht aus, um die hohe Nachfrage zu decken. Nur 15 Prozent der fünfjährigen Kinder bekommen eine zusätzliche Sprachförderung. Aus Gesprächen in den Kindergärten vor Ort weiß ich aber, dass viel mehr Mädchen und Jungen gefördert werden müssten. Die Nachfrage muss das Angebot bestimmen, nicht umgekehrt! Besonders die Kinder von Migranten sind dringend auf individuelle Förderprogramme angewiesen. Sie haben beim IGLU-Test deutlich schlechter abgeschnitten als Kinder deutscher Eltern. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn nicht konsequent vom Kindergarten an auf die Stärken und Schwächen aller Kinder eingegangen wird."