Keine Noten in Grundschulen
Keine Noten in Grundschulen
Als "kontraproduktiven Griff in die bildungspolitische Mottenkiste" bezeichnet die grüne Abgeordnete Anja Stahmann die von Bildungssenator Lemke geplante Einführung von Noten in den Grundschulen. Die Grünen werden die entsprechende Vorlage in der morgigen Sitzung der Bildungsdeputation ablehnen. "Noten führen nicht automatisch zu besseren Leistungen - im Gegenteil! Wir brauchen individuelle Lernentwicklungsberichte für jedes Kind, damit Lernfortschritte und besondere Leistungen deutlich gemacht werden können - Noten von 1 bis 6 können kein differenziertes Bild produzieren. Was ist beispielsweise mit einem Schüler, der sich im Diktat von 40 auf 20 Fehler verbessert hat - wird er in einem Lernentwicklungsbericht gelobt und ermutigt, sich weiter anzustrengen oder mit der Note 6 abgestraft und demotiviert" Ähnlich sieht es bei guten Schülern aus - wer immer mit 1 benotet wird, sieht keinen Grund, sich anzustrengen. Die Grünen setzen weiter auf aussagekräftige Berichte und Elterngespräche statt Ziffernzeugnisse."
Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, verweist auf die breite Kritik an Noten für Grundschüler: "Der Zentralelternbeirat in Bremen und Bremerhaven ist dagegen, die Arbeitsgemeinschaft der Grundschulleiter ebenfalls und auch die von Senator Lemke beauftragten Grundschulexperten haben sich in ihren Empfehlungen gegen Noten ausgesprochen. Aus ideologischen Gründen will sich die große Koalition über all diese Stellungnahmen hinwegsetzen. Senator Lemke sollte sich nicht länger beratungsresistent verhalten und auf den Sachverstand der Experten hören."