Beim Geldverteilen geht es ans Eingemachte. Grüne sehen Masterplan Kultur mit gemischten Gefühlen
Beim Geldverteilen geht es ans Eingemachte. Grüne sehen Masterplan Kultur mit gemischten Gefühlen
"Im Masterplan Kultur finden sich viele gute Ansätze und Ziele, wie etwa die Vernetzung der Kultur mit der Stadtentwicklung und mit der Wissenschaft", kommentiert die kulturpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, Karin Krusche, das gestern vorgestellte Papier. Sie ergänzt: "Auch die Förderung des künstlerischen Nachwuchses bewerte ich selbstverständlich positiv."
Krusche schränkt ein: "Im zweiten Teil des Masterplans, dort, wo es konkret wird, geht es allerdings ans Eingemachte für die Kultureinrichtungen der Stadt: Das Umsteuern von der institutionellen zur projektbezogenen Förderung kann im Prinzip in Ordnung sein. Vor dem Hintergrund der ohnehin knappen finanziellen Ausstattung des Kulturetats könnte die projektbezogene Vergabe aber dazu führen, dass kleiner Einrichtungen schließen müssen!", warnt die Kulturpolitikerin. Krusche erläutert: "Eins der Vergabekriterien für Projekte soll die überregionale Ausstrahlung sein. So ein Kriterium kann der Stadtteilkultur und den kleinen Projekten das Genick brechen! Außerdem widerspricht es einem wichtigen Aspekt der Kulturhauptstadtbewerbung: Bremen wirbt doch gerade mit seiner vielfältigen und kleinteiligen Kulturszene für sich!"
Fazit der kulturpolitischen Sprecherin: "Herr Gloystein hätte gut daran getan, sich zuerst mit VertreterInnen der Bremer Kulturszene an einen Tisch zu setzen und dann, unter Berücksichtigung ihrer Anliegen und Vorschläge, den Masterplan zu erarbeiten."