Stadthalle - Qualität statt Quantität
Stadthalle - Qualität statt Quantität
Die grüne Bürgerschaftsfraktion lehnt den geplanten Stadthallenausbau für 60 Millionen Euro ab und fordert den Senat auf, stattdessen auf eine wesentlich günstigere, notwendige Sanierung des Veranstaltungszentrums zu setzen. Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion, verweist auf zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung um rund 3.800 Plätze: "Die problematischen Sichtverhältnisse auf den neuen Plätzen, die Konkurrenz zu anderen bereits vorhandenen Groß-Arenen im Norddeutschen Raum um eine begrenzte Zahl von Mega-Events und der Eingriff in die einmalige Architektur der Halle - das alles zusammen spricht für eine kleine Lösung in Sachen Stadthalle."
Die Grünen erinnern an die Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU, wonach alle Großprojekte auf den Prüfstand gestellt werden müssen. "Bremen droht alte Fehler zu wiederholen. Beim Musical hat Bremen versucht, auf einen bereits abgefahrenen Zug zu springen und den Wettlauf mit anderen Anbietern verloren. Im tiefergelegten Weserstadion können mehr Leute weniger sehen - neue Tribünen um jeden Preis, obwohl das Stadion nur selten ausverkauft war." Karin Krusche betont, dass natürlich auch die Grünen Investitionen in die Stadthalle für notwendig halten: "Die Halle muss saniert werden, das ist unbestritten. Die teuren Ausbaupläne, die nur mit völlig unzureichenden Kosten-Nutzen-Rechnungen begründet werden, sind ein neues Beispiel für den Metropolenwahn der Große Koalition. Die Grünen setzen weiter auf eine Entwicklung Bremens mit Augenmaß."