Stadthalle - Kleine Lösung nicht ernsthaft geprüft
Stadthalle - Kleine Lösung nicht ernsthaft geprüft
"Ein und derselbe Gutachter hat in kurzem Abstand den Stadthallenausbau bewertet und oh Wunder, es kommt das Gleiche heraus," kommentierte die völlig überraschte grüne Abgeordnete Karin Krusche das vom Wirtschaftssenator in Auftrag gegebene "update" zum Stadthallenausbau. Überzeugt hat sie das Ergebnis nicht. "Auch in der zweiten Fassung wurde nicht ernsthaft die kleine Lösung, also Sanierung ohne Platzerweiterung, geprüft. Die Parole ´ganz oder gar nicht` entspricht dem typischen Metropolenwahn der Großen Koalition. Eine angemessene Entwicklung Bremens mit Augenmaß sieht anders aus. Ich bin gespannt, ob die Sozialdemokraten ihrem Koalitionspartner folgen. Das Versprechen, alle Großprojekte erneut auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls zu korrigieren, ist noch frisch. Ob die Sozialdemokraten daraus Konsequenzen ziehen, bleibt anzuwarten."
Reichlich spät wurden in der Gutachten-Neuauflage Veranstalter zu den Chancen der Stadthalle befragt. Kommentar von Karin Krusche: "Das hätte von Anfang an gemacht werden müssen. Das Ergebnis kann den Wirtschaftssenator nicht zufrieden stellen. Klar hat kein Veranstalter etwas gegen viele große Hallen, die sich Konkurrenz machen und die Preise drücken. Die große Lösung ist laut Aussage der Veranstalter nur dafür gut, Kiel als Veranstaltungsort zu überflügeln. Den Städten Hamburg und Hannover wird dadurch noch lange nicht der Rang abgelaufen. Bremen kann sich dann nur mitbewerben um Mega-Events. Die Hallengröße allein wird die Veranstalter nicht überzeugen. Wichtig ist auch die Aussicht, ob die Halle voll wird. Dabei spielt das Einzugsgebiet mit den dort lebenden Menschen eine entscheidende Rolle - und da ist Hamburg von Bremen nicht zu toppen."