Senat vergeigt Weg zur Kulturhauptstadt
Senat vergeigt Weg zur Kulturhauptstadt
Den Weggang des Glocke-Geschäftsführers Dr. Thomas Weinsberg kommentiert Anja Stahmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion: "Es ist ein enormer Imageschaden für Bremen, wenn innerhalb von wenigen Jahren bereits der dritte Geschäftsführer das Handtuch wirft. Einen qualifizierten Nachfolger zu finden, wird schwierig werden; welcher qualifizierte und ambitionierte Mensch sollte sich für die künstlerische Leitung eines Hauses bewerben, dessen Gestaltungsspielräume immer weiter eingeschränkt und politisch gegängelt werden""
Für eine glaubwürdige Bewerbung Bremens als Kulturhauptstadt dürfe im Kulturbereich nicht einfach konzeptionslos gespart werden. Ausgangspunkt und Motor für das Projekt Kulturhauptstadt Europas 2010 müsse die lebendige Bremer Kulturszene mit ihren vielfältigen und phantasievollen Angeboten sein.
"Die Glocke ist eine der Leistungsträgerinnen der kulturellen Landschaft in Bremen. Wenn man das Konzerthaus kaputt spart, ist Bremen auf dem besten Weg, seiner Bewerbung als Kulturhauptstadt den Wind aus den Segeln zu nehmen," erklärt Stahmann. Wirtschafts- und Kultursenator Perschau legt in ihren Augen einen schlechten Start hin. "Trotz der Zusammenlegung von Kultur und Wirtschaft nutzt die große Koalition nicht die Chance, Kulturpolitik endlich als Teil der Sanierungspolitik zu begreifen."
Stahmann erinnert an das Musical-Debakel und fordert den Senat auf, endlich aus alten Fehlern zu lernen und sich auf die vorhandenen Potenziale Bremens zu besinnen.