Schulgesetz nicht im Hau-Ruck-Verfahren ändern!

"Wir Grüne werden das vorgeschlagene Verfahren zur Schulgesetzänderung nicht mittragen. Innerhalb von nur sieben Monaten sollen grundlegende Strukturveränderungen für das Bremer Schulsystem durchgepeitscht werden. An dem viel zu kurzfristigen Verfahren wird deutlich, dass der Senat von vornherein eine ernsthafte Beteiligung von Eltern, Schulen und Verbänden ausschließen will", erklärt Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. Nach der Veröffentlichung der Bremer PISA-Ergebnisse hatte die große Koalition noch einen "gesellschaftlichen Konsens zur Bewältigung der Bildungsmisere" beschworen.
Damit ab August 2004 mit den neuen Schulstrukturen gearbeitet werden kann, will der Senat jetzt in Hauruck-Manier das Schulgesetz verändern und wird der Bildungsdeputation am 4. September einen konkreten Ablaufplan vorlegen. "Mit diesem eng gestrickten Zeitrahmen werden sowohl die Empfehlungen des Runden Tisches Bildung als auch die PISA-Ergebnisse vollständig ignoriert. Die historische Chance, ein zukunftsfähiges Bildungsmodell zu entwickeln, wird nicht genutzt. Im Gegenteil: es besteht keine Aussicht darauf, die Koppelung von sozialer Herkunft und Bildungsbeteiligung zu durchbrechen. Kinder mit Migrationshintergrund oder aus benachteiligten Familien werden weiterhin Schwierigkeiten haben, einen höheren Abschluss zu erlangen", kritisiert Anja Stahmann.