Musical-Drama - Vorhang auf zum nächsten Akt
Musical-Drama - Vorhang auf zum nächsten Akt
Wie hoch der Haushaltseckwert für Kultur ausfallen wird ist unklar. Die Planer für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt wissen nicht, mit welchen Angeboten sie glänzen können - aber in der morgigen Sitzung der Wirtschaftsförderungsausschüsse sollen erneut Millionen für die Fortführung der unseligen Musicalgeschichte am Richtweg bereitgestellt werden (5,8 Millionen Euro für Zins und Tilgung des Umbaus der Immobilie, 1,86 Millionen Euro zum Kauf der Veranstaltungstechnik im Musicaltheater). Die Grünen werden die Vorlage des Wirtschaftsressorts ablehnen. "In altbekannter Manier wollen Wirtschaftsressort und HVG im Alleingang Fakten schaffen. Mit Martin Heller, dem Intendanten der Bewerbungsphase zur Kulturhauptstadt, wurde über das Projekt im Vorfeld vorsichtshalber nicht geredet - ein Affront! Der Plan, die HVG bis 2007 zum Chef des Musicaltheaters zu machen, wirkt wie ein schlechter Scherz. Leider ist er ernst gemeint. Dabei oblag der HVG das Controlling des gescheiterten Musical-Sanierungskonzepts. Jetzt soll der Bock zum Gärtner gemacht werden," kommentiert die kulturpolitische Sprecherin der grünen Fraktion, Helga Trüpel, die Vorlage für die morgige Sitzung der Wirtschaftsförderungsausschüsse.
Nichts hält die grüne Kulturpolitikerin vom Plan, die Veranstaltungstechnik im Musicalhaus am Richtweg zu kaufen. Helga Trüpel betont: "Warum in aller Welt soll Bremen sich auch noch diesen Klotz ans Bein binden" Es ist völlig offen, wie oft die teure Technik genutzt wird. Miete soll die Stadt auch künftig für das Musicaltheater zahlen - ganz zu Schweigen von der Abfinanzierung des Gebäudeumbaus bis ins Jahr 2017. Wieder einmal soll der Staat im großem Umfang das private Risiko des Immobilienbesitzers übernehmen. Bei anderen Kulturprojekten wird jeder Euro dreimal umgedreht - nur beim Musical fließen weiter die Millionen. Die Grünen machen da nicht mit."