Zwangsprostitution - Opfer brauchen Hilfe
Zwangsprostitution - Opfer brauchen Hilfe
Die unendliche Geschichte um die Finanzierung einer unabhängigen Beratungsstelle für die Opfer von Zwangsprostitution kann die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Doris Hoch zur Weißglut bringen. "Alle Fraktionen sind sich einig, dass so eine Stelle gebraucht wird. Innensenator Böse hat im Februar dieses Jahres im Parlament versprochen, man werde einen Weg finden das nötige Geld bereitzustellen. Eine Zusage, die leider nichts wert ist, " ärgert sich die frauenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion. Eine über die Prostituierten Organisation Nitribitt organisierte zeitlich befristete Stelle endete am 31. Oktober. "Ob und wie es weitergehen soll, ist völlig offen. Es muss endlich Schluss sein mit der unerträglichen Hinhaltepolitik des Senats. Ich erwarte, dass das Schwarze-Peter-Spiel zwischen den Ressorts Inneres und Soziales über die Bezahlung aufhört und Senator Böse sein Versprechen einlöst."
Obwohl seit Jahren über die Beratungsstelle diskutiert wird ist bis heute unklar, woher das Geld dafür kommen soll. Die Evangelische Kirche und Nitribitt hatten einen Anfang gemacht und ein zeitlich befristetes Beratungsangebot aus der Taufe gehoben. Doris Hoch betont: "Allen Beteiligten war klar, dass der Staat für einen dauerhafte Finanzierung sorgen muss - passiert ist leider nichts. Der grüne Haushaltsantrag, 120.000 Euro jährlich für die Beratungsstelle bereitzustellen, wurde von CDU und SPD abgeschmettert und durch eine windelweiche Aufforderung an den Senat ersetzt, er solle einen Finanzierungsvorschlag entwickeln. Dieser machtvolle Appell blieb ungehört. Zur letzten Sitzung des Frauenausschusses sah sich der Senat nicht in der Lage, auf die Schnelle einen Sachstandsbericht zu geben."