www.gruene-bremen.de bietet barrierefreies Surfen
www.gruene-bremen.de bietet barrierefreies Surfen
Im Lift-Café in der Weberstraße waren gestern synthetische Stimmen zu hören. Sie lasen die Presseerklärung der grünen Bürgerschaftsfraktion zum Untersuchungsausschuss Bremerhaven vor. Hajo Horras ist blind und probierte die neue Internetseite der Grünen aus. Unter www.gruene-bremen.de präsentieren die Grünen ihre neue Webseite, die in neuem outfit ihr breites Informationsangebot auch für blinde und sehbehinderte Menschen bereit stellt. Diese gelangen auf der Startseite in die barrierefreie Textversion und können sich mittels einer speziellen Software ("Screen-reader") sämtliche Texte vorlesen lassen.
"Wir setzen uns seit langem für die gleichberechtigte Teilhabe von Behinderten am öffentlichen Leben ein. Dazu gehört, neben der Integration behinderter Kinder an Schulen und barrierefreien Bussen und Bahnen, auch das Internet" erklärt Karoline Linnert, sozialpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende der grünen Bürgerschaftsfraktion. "_Internet für alle' heißt, dass niemand ausgeschlossen werden darf. Deshalb übernehmen wir mit unserem neuen Internetangebot eine Vorreiterrolle und hoffen auf viele Nachahmer."
Dass auch Blinde Computer nutzen können, ist längst nicht überall hin vorgedrungen. Im world-wide-web stoßen Blinde noch immer auf viele Hürden, weil viele Anbieter mit komplizierten Grafiken und Designtechniken arbeiten, die die Screen-reader nicht übertragen können. Darüber hinaus muss man einen öffentlichen Internetzugang, der über eine für Blinde nutzbare Ausstattung verfügt, mit der Lupe suchen. Jürgen Karbe vom Blinden- und Sehbehindertenverein lobte das Angebot der Grünen und deren Pilotfunktion in Bremen.
Am 1. Mai tritt das "Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen" in Kraft, das unter anderem Bundesbehörden dazu verpflichtet, Schritt für Schritt barrierefreie Informationsangebote auch im Internet zu schaffen. Auch in Bremen wird jetzt ein Gleichstellungsgesetz vorbereitet. Unverzichtbarer Bestandteil sind nach grünen Vorstellungen klare Vorgaben im öffentlichen Bereich. Karoline Linnert: "Chancengleichheit kann es nur geben, wenn solche Angebote selbstverständlich sind. Außerdem erwarten wir, dass öffentlich zugängliche Internetanschlüsse, wie beispielsweise in den Stadtbibliotheken und an den Web-Punkten in den Schulen ebenfalls mit der entsprechenden Software ausgerüstet werden, damit barrierefreie Angebote überhaupt genutzt werden können."