Strahlenbelastung durch Mobilfunksendeanlagen - Grüne stellen Gutachten vor
Strahlenbelastung durch Mobilfunksendeanlagen - Grüne stellen Gutachten vor
Strahlenbelastung durch Mobilfunksendeanlagen
Grüne stellen Gutachten vor - Beleg für ein flächendeckendes Kataster
Bremen wird zu den ersten Regionen gehören, die über ein flächendeckendes UMTS-Netz verfügen. Daraus resultiert eine besondere Verantwortung, den vorsorgenden Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu berücksichtigen. Auch die schwarz-rote Koalition in Bremen behauptet, dass sie die Strahlenbelastung der
Bevölkerung durch Mobilfunksendeanlagen so gering wie möglich halten will. So heißt es jedenfalls im gemeinsamen Beschluss der Deputationen für Umwelt & Energie sowie für Bau vom 7. März diesen Jahres. "Solange hierfür nicht die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt werden, ist das nichts als
Augenwischerei", so Karin Mathes,umweltpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. "Wir Grüne wollen, dass der Senat umgehend ein flächendeckendes Kataster der Strahlenbelastung durch
Mobilfunksendeanlagen in Bremen erstellen lässt. Nur auf einer solchen Grundlage können die selbst gefassten Beschlüsse umgesetzt werden."
Um dies zu belegen und zu demonstrieren, wie ein solches Kataster aussehen müsste, haben Bündnis 90/ Die Grünen eine umfassende Messung der Elektrosmogbelastung im Umfeld des Bunkers Scharnhorststraße/ Ecke
Buchenstraße durch den Sachverständigen für Baubiologie und Umweltanalytik, Herrn Kessel, veranlasst. Mitten in diesem dicht bebauten Wohngebiet in Schwachhausen drängen sich die Sendeanlagen für fünf verschiedene
Mobilfunknetze. "Obwohl zum Zeitpunkt der Messungen nur zwei der dort vorhandenen Netze aktiv waren, wurden die Vorsorgewerte der Salzburger Resolution an einigen Stellen überschritten. Wenn auch die anderen dort installierten Anlagen in Betrieb genommen werden, ist von einer Verdoppelung der Strahlenbelastung auszugehen, unter dem Gesichtspunkt eines vorsorgenden Gesundheitsschutzes eine untragbare Situation", betont Karin Mathes.
Um einen repräsentativen Überblick über die anzutreffenden Hochfrequenz-Intensitäten aus den verschiedenen Mobilfunknetzen zu erhalten, wurden Messplätze in Daueraufenthaltsbereichen wie z.B. Schlaf- und
Wohnbereich vorgegeben. An drei Messpunkten wurde bewusst auf die Einbeziehung der Gebäudedämpfung durch Öffnung der Fenster verzichtet.
Messungen über drei Bettflächen ergaben Intensitäten aus den Mobilfunknetzen von 402 - 521 Mikrowatt pro Quadratmeter. An zwei Messpunkten wurden bei geöffneten Fenstern 5.480-10.440 Mikrowatt pro Quadratmeter gemessen. Damit wird der Vorsorgewert der Salzburger Resolution von 1.000 Mikrowatt
pro Quadratmeter deutlich überschritten. Wir fordern den Senat auf, die Strahlenbelastung in diesem dicht besiedelten Wohngebiet umgehend zu verringern."
"Wenn vorsorgender Gesundheitsschutz wirklich ernst genommen werden soll, dann muss der niedrigste international verabschiedete Vorsorgewert als Maß-stab herangezogen werden. Mit der Salzburger Resolution haben Wissenschaft-ler aus Europa, USA, Kanada und China auf einer internationalen Konferenz einen solchen vorläufigen Beurteilungswert für die gepulste Hochfrequenzstrah-lung aus dem GSM (Global System of Mobile Communication) - Mobilfunk-netz definiert. Der Fall Scharnhorststraße/Ecke Buchenstraße zeigt, dass es dringend erforderlich ist, ein detailliertes Kataster entsprechend den Empfeh-lungen des Gutachters zu erstellen. Mit einem solchen können dann, wie das die gemeinsame Vereinbarung zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und den Mobilfunknetzbetreibern vorsieht, UMTS-Mobilfunkstandorte vorgeschla-gen abgelehnt werden. Wir fordern die politisch Verantwortlichen der Stadt Bremen auf, unserem Vorschlag zu folgen und planerisch in Bezug auf die
Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung tätig zu werden."