Stadion-Fortschritt made in Bremen: Mehr Leute können weniger sehen
Stadion-Fortschritt made in Bremen: Mehr Leute können weniger sehen
"Die Sache stinkt zum Himmel," kommentiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche die Nachricht, dass die Sportler bei Leichtathletikwettbewerben im tiefergelegten Wesestadion von vielen Zuschauerplätzen aus nicht oder nur teilweise zu sehen sein werden. Die sportpolitische Sprecherin vermutet ein abgekartertes Spiel: "Die neuen mobilen Tribünen waren offenbar nur eine Beruhigungspille für den Landessportbund. Von Anfang an haben die Grünen vermutet, dass nach dem Umbau keine Leichtathletikwettbewerbe mehr im Weserstadion stattfinden würden. An den teuren und unpraktischen Tribünenauf- und Abbau für jede Veranstaltung hat fast niemand geglaubt."
Für die sportpolitische Sprecherin der grünen Fraktion ist der aktuelle Fall erneut ein Beispiel, wohin die Privatisierungswut der Großen Koalition führt. "Erst schaffen CDU und SPD mit immer neuen Gesellschaften unkontrollierbare Strukturen und wenn das Chaos perfekt ist, waschen die Verantwortlichen ihre Hände in Unschuld. Im Stadionfall kontrolliert sich Reinhard Hoffmann selbst: der senatorische Abteilungsleiter Sport ist gleichzeitig Amtschef des kommunalen Sportamtes und Mit-Geschäftsführer der Weser Stadion Bremen GmbH. Wenn CDU und SPD nicht völlig unglaubwürdig werden wollen, stehen sie in der Pflicht, das Weserstadion als multifunktionale Sportstätte zu erhalten."