Personaleinsparung stößt an ihre Grenzen
Personaleinsparung stößt an ihre Grenzen
Als "unverantwortlich" bezeichnet die grüne Fraktionsvorsitzende Karoline Linnert die Zustände im Amtsvormundschaftsbereich, wo ein Mitarbeiter für rund 230 minderjährige Mündel zuständig ist. "Fachlich ist das nicht mehr zu vertreten. Der notwendige enge Kontakt und ein persönliches Verhältnis zu den Mündeln und eine differenzierte Einzelfallprüfung ist unter diesen Umständen unmöglich. Die katastrophale Lage im Bereich der Amtsvormundschaften ist nur die Spitze des Eisbergs. Die wahnwitzigen Personal-Einsparquoten ignorieren den tatsächlichen Bedarf vor Ort. Die Sparvorgaben der Großen Koalition führen auch bei der Drogen- und Erziehungsberatung sowie bei der Altenhilfe ins Abseits. Notwendige Beratungs- und Hilfsangebote werden immer weiter zusammengestrichen, bis sie faktisch nur noch auf dem Papier existieren . Eine qualifizierte Hilfe im Einzelfall wird so unmöglich gemacht. SPD und CDU müssen endlich einsehen, dass ihr Sparprogramm für die betroffenen Menschen unzumutbar ist."
Karoline Linnert fordert Sozialsenatorin Karin Röpke auf, sich von den unrealistischen Personaleinsparquoten zu verabschieden: "Die SPD-Fraktion hat wiederholt eine Neujustierung der Sanierungspolitik und mehr Lebensqualität gefordert. Wenn das ernst gemeint ist, darf man nicht gleichzeitig die Angebote in den Sozialzentren immer weiter ausdünnen. Ohne qualifiziertes Personal ist die Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht zu leisten. Die Mündelbetreuung auf ehrenamtliche Basis zu stellen lehnen die Grünen strikt ab. Das ist eine staatliche Pflichtaufgabe, die in Krisenzeiten eine hohe Anforderung an den Betreuer stellt und nicht nebenbei geleistet werden kann - bei allem Respekt vor ehrenamtlichen Engagement!"