Migrantenkinder - Vor der Schule in den Sprachkurs
Migrantenkinder - Vor der Schule in den Sprachkurs
In Nordrhein-Westfalen werden in diesem Jahr 16.000 fünf- und sechsjährige Kinder aus Zuwandererfamilien schon ein halbes Jahr vor Schulbeginn Deutsch lernen. Die spielerischen Sprachkurse sollen den Schulstart für Migranten erleichtern. Dieter Mützelburg, bildungspolitischer Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion, fordert den Senat auf, dem NRW-Beispiel zu folgen: "Mangelnde Deutschkenntnisse führen häufig dazu, dass Migrantenkinder dem Unterricht nicht folgen können. Wenn wir die Bildungschancen fremdsprachiger Kinder verbessern wollen, müssen wir möglichst früh ansetzen. Spielerische Sprachkurse noch vor der Einschulung helfen den Kindern, die erste Bildungshürde zu nehmen und nicht gleich beim Schulstart völlig überfordert zu werden. Spezielle Förderangebote für fremdsprachige Mädchen und Jungen in der Schule sind wichtig. Sie kommen aber erst zum Zuge, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist."
Die PISA-Studie hat deutlich gezeigt, dass die Bildungschancen von Migrantenkindern in Deutschland wesentlich schlechter sind, als in anderen europäischen Ländern. "Der Vergleich belegt, dass fremdsprachige Kinder nicht notwendigerweise schlechter abschneiden müssen als Klassenkameraden, die keine Sprachbarriere überwinden müssen," betont Mützelburg. Spezielle Sprachkurse vor dem Schulbesuch hält er nicht nur bei fremdsprachigen Erstklässler für notwendig. "Viele Migrantenkinder kommen älter nach Deutschland und werden automatisch in die Klasse aufgenommen, die ihrem Alter entspricht - ohne Rücksicht auf deutsche Sprachkenntnisse. Damit muss Schluss sein. Auch in solchen Fällen brauchen wir vorgeschaltete Sprachkurse, die abhängig von den Deutschkenntnissen drei bis sechs Monate dauern sollen."