Kulturkontrakte landen im Papierkorb
Kulturkontrakte landen im Papierkorb
Nach monatelangen Verhandlungen zwischen Senat und über 30 Kultureinrichtungen ist jetzt klar: Kontrakte über die finanzielle Ausstattung der Museen und Theater bis 2005 wird es nicht geben. Helga Trüpel, kulturpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, ist sauer: "Die mit den Kontrakten beabsichtigte Planungssicherheit und Kontinuität bei den Kultureinrichtungen ist damit nicht gewährleistet. Keine Spur von dem angekündigten neuen Ansatz in der Bremer Kulturpolitik. Bremens Kulturinstitutionen leben weiter von der Hand in den Mund. Eine schwere Niederlage für Senator Böse. Die zweite in einer Woche: erst das unselige Gewürge um die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas und die Zuständigkeitsfrage, und jetzt das - Kulturpolitik in Bremen ist mal wieder auf dem absteigenden Ast."
Um sich über den Wahltermin im Mai nächsten Jahres zu retten, soll es für 2003 einen Nachschlag von knapp zwei Millionen Euro für den Kulturhaushalt geben. Kommentar von Helga Trüpel: "Der Wahlkampf macht's möglich. So können wenigstens im Wahljahr die Kulturinstitutionen weiter machen. Die jährliche Erpressungspolitik wird aber fortgesetzt. Eine ernsthafte Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas kann ich mir nach dem Aus für die Kontrakte schwer vorstellen. Wenn Bremen unter der starken Konkurrenz unter den Bewerbern eine Chance haben will, darf die Kulturszene nicht kaputt gespart werden. Sie ist das Fundament, auf dem ein erfolgsversprechendes Konzept aufgebaut werden muss. Wenn das wegbröckelt, ist das ganze Projekt zum Scheitern verurteilt."