"Hall of fame" - Ja, aber nicht in die Pauliner Marsch!
"Hall of fame" - Ja, aber nicht in die Pauliner Marsch!
"Ein Fußballmuseum ist für Fußballfans eine tolle Sache und vielleicht eine Entschädigung für die entgangene WM - eine _hall of fame_ in der Pauliner Marsch ist mit uns allerdings nicht zu haben" kommentiert Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion die Pläne, ein multimediales Museum zu errichten." Die Debatte um ein McDonald_s-Drive-In zeige, dass die AnwohnerInnen auf Eingriffe in das Naherholungsgebiet sensibel reagieren. Umso erforderlicher sei es, für das geplante Museum, in dem jährlich 320.000 BesucherInnen erwartet werden, einen angemessenen, stadtverträglichen Standort zu finden, der gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die Grünen schlagen das Postamt 5 am Bahnhof vor. "Das Gebäude wird schon seit längerem nicht genutzt und liegt für Fußballfans, die mit der Bahn anreisen, quasi auf dem Weg," sagt Karin Krusche.
Verwundert zeigen sich die Grünen allerdings darüber, dass diese Idee so plötzlich aus dem Hut gezaubert wird, ohne dass darüber öffentlich diskutiert wurde. Erst heute wurde bekannt, dass der Senat bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, das sich mit der "hall of fame" befasst. "Das ist kein guter politischer Stil" moniert Karin Krusche. "Es sieht so aus, als sei die ganz Sache von langer Hand geplant gewesen. Und wenn dies so ist, dann war Scherfs Vorstellung gestern eine reine Schmierenkomödie!"
Bevor über ein solches Vorhaben ernsthaft verhandelt werden kann, sind nach Ansicht der Grünen noch viele offene Fragen zu klären. Karin Krusche: "Angesichts eines Kulturetats, der nicht genug Geld hat, die vorhandenen Bremer Museen vernünftig zu finanzieren, frage ich mich, wer für ein solches Megaprojekt die Kosten tragen soll. Von den Fußballverbänden erwarten wir jetzt erst einmal ein Finanzierungskonzept."