Grüne wollen Antworten auf Pisa
Grüne wollen Antworten auf Pisa
Verbindliche Leitlinien und einen konkreten Rahmen für eine Reform der Bildungspolitik fordert die grüne Bürgerschaftsfraktion vom Senat.
"Seit der Veröffentlichung von Pisa-I sind inzwischen sieben Monate vergangen, und noch immer liegen der Öffentlichkeit keine Vorschläge zur Strukturreform des Bremer Bildungs- und Schulsystems vor", kritisiert Karoline Linnert, Fraktionsvorsitzende der grünen Fraktion. "Die öffentlichen Äußerungen von SPD und CDU nach Pisa-E haben den ideologischen Riss deutlich gemacht, der durch die Große Koalition geht."
Faule Kompromisse zwischen dreigliedrigem Schulsystem, wie von der CDU gewünscht, und einer möglichst integrativen Schule, wie die SPD sie gern hätte, haben das Bremer Bildungswesen nach Ansicht der Grünen in den letzten Jahren für Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen zu einer verwirrenden Baustelle der Ideologen gemacht.
"Die Zeiten, wo Akteure der Großen Koalition eine Schulform als Trophäe aus dem Koalitionsausschuss davontragen, müssen endgültig vorbei sein", erklärt Karoline Linnert. Der Senat stehe in der Verantwortung, einen neuen Konsens über die Ziele Bremer Bildungspolitik herzustellen. Die Grünen begrüßen, dass Senator Lemke im Herbst Konzepte vorlegen will. Jedoch sei es unverzichtbar, dass er sich frühzeitig und öffentlich auf die Leitlinien seiner Bildungspolitik festlege. Damit der Senat Farbe bekennt, hat die grüne Bürgerschaftsfraktion heute eine Große Anfrage eingebracht.
"Uns kommt es darauf an, dass am Ende ein verlässliches, transparentes, an den Interessen der SchülerInnen orientiertes Schulsystem herauskommt. Dazu gehört auch, dass das grundlegende Defizit des deutschen Bildungswesens, die mangelhafte Förderung von Kindern aus sozial benachteiligten und/oder ausländischen Familien, beseitigt wird", betont die Karoline Linnert. Sie weist darauf hin, dass die bildungspolitischen Leitlinien der Grünen vor, während und nach Pisa weiterhin aktuell seien. Die zentralen Punkte sind:
1. Sprachförderung schon in Kindergärten, die als Bildungseinrichtung aufgewertet werden müssen,
2. verlässliche Förderung für Kinder mit Lernschwächen
3. eine verbesserte ErzieherInnen- und LehrerInnenausbildung, die es beiden Berufsgruppen ermöglicht, die Schwächen und Stärken der Kinder zu erkennen und gezielt zu fördern.