Grüne gegen höhere Unterrichtsverpflichtung für Lehrer
Grüne gegen höhere Unterrichtsverpflichtung für Lehrer
"Es ist gut, wenn die Zwei-Klassen-Gesellschaft beim Einkommen von beamteten und angestellten Lehrern endlich beendet wird," erklärt der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg anlässlich der anstehenden Entscheidung über den Vorschlag der Schlichtungskommission unter Vorsitz von Hans Koschnick. Sorge bereitet dem bildungspolitischen Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion dagegen die angestrebte Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung von jüngeren Lehrern um wöchentlich eine Stunde. "Durch die geplante Aufstockung müssten die betroffenen Bremer Lehrer an Berufs- und Sonderschulen sowie an Gymnasien und Grundschulen bundesweit am längsten unterrichten. Schon jetzt haben wir in Fächern wie Spanisch, Chemie und Physik Lehrermangel. Die Bewerber können sich die Stellen aussuchen. Bei der Entscheidung darüber, in welchem Bundesland man sich bewirbt, spielt die Unterrichtsverpflichtung eine große Rolle. Bremen droht beim Wettstreit um die knappen Lehrer ins Hintertreffen zu geraten. Die Grünen fordern den Senat auf, andere Finanzierungswege für eine gerechte Bezahlung der Lehrer zu finden und auf eine höhere Unterrichtsverpflichtung zu verzichten."
Mützelburg nennt zwei weitere Gründe, warum der Senat mit der höheren Unterrichtsverpflichtung ein bildungspolitisches Eigentor schießen würde: "Die für 2003 eingeplanten 60 neuen Lehrer würden nicht eingestellt. Dabei brauchen die Schulen einen Mix von erfahrenen Kräften und jungen Leuten mit neuen Ideen. Außerdem wird mit der Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung die notwendige Neuordnung der Lehrerarbeitszeit konterkarriert."