Finger weg von den Spielhäusern
Finger weg von den Spielhäusern
"Einsparungen bei den Spielhäusern können sich schnell als Bumerang erweisen. Wenn SPD und CDU dort wie geplant die Sparschraube ansetzen, riskiert die Große Koalition steigende Kosten bei anderen Erziehungshilfen - beispielsweise bei der Heimunterbringung," kritisiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann. Die jugendpolitische Sprecherin der grünen Fraktion setzt sich für den Erhalt der Spielhäuser ein: "Die Spielhäuser sind extrem günstig arbeitende Angebote, die vor allem von Kindern aus sozial benachteiligten Familien genutzt werden. Die dort angestellten professionellen Sozialarbeiter und Erzieher garantieren eine wirkungsvolle Hilfe und sind häufig Ansprechpartner für ratsuchende Eltern. In den Spielhäusern wird wichtige Präventionsarbeit geleistet, die nicht weggespart werden darf."
Auslöser der Sparpläne ist der Personalentwicklungsplan (PEP), demzufolge bis 2005 über hundert Stellen im sozialen Bereich eingespart werden sollen. "Dieses Ziel ist nur mit drastischen Einschnitten zu erreichen, die nicht vertretbar sind," betont die grüne Fraktionssprecherin Karoline Linnert. Sie fordert die Koalitionsfraktionen und die zuständige Senatorin Röpke auf, die Diskussion nicht rein buchhalterisch, sondern inhaltlich zu führen: "Die PEP-Quote ist nicht zu erbringen. Die eingesparten Kosten wären gering im Vergleich zum angerichteten Schaden, nicht nur bei den Spielhäusern, auch bei der Drogenarbeit und vielen anderen Hilfsangeboten."