Erste Konsequenzen aus Pisa: Kein großer Wurf
Erste Konsequenzen aus Pisa: Kein großer Wurf
Der Senatsbeschluss zum Rahmenplan für den Kindergarten und das Programm zur Sprachförderung als erste Konsequenz aus der Pisa-Studie präsentiert sich nach Ansicht der grünen Bürgerschaftsfraktion als alter Wein in neuen Schläuchen. "Der Beschluss ist ein erster Schritt, aber er gibt keine umfassende Antwort auf Pisa", moniert Anja Stahmann, kinderpolitische Sprecherin der Grünen. "Die Ausweitung der Sprachstandserhebung auf Kindergartenkinder ist gut und schön, aber für Fünfjährige kommt sie viel zu spät. Wie sollen denn die zum Teil erheblichen Sprach- und Sprechdefizite, die nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund mitbringen, so kurz vor dem Schuleintritt noch ausgeglichen werden"" Für die Grüne steht fest: Sprachstandsuntersuchungen müssen ab dem dritten Lebensjahr bei allen Kindern verbindlich vorgenommen und regelmäßig einmal jährlich wiederholt werden, um die Kinder gezielt und mit Erfolg zu fördern. Wichtig sei es, dabei auch die Eltern mit einzubeziehen. "Schließlich sind sie es, die täglich mit den Kindern sprechen", betont Anja Stahmann. Neben der Sprache und der Sprechfähigkeit müssten auch die motorischen und musischen Aspekte mit berücksichtigt werden.
Die vom Senat angekündigte Qualifizierung von 75 Erzieherinnen reiche allerdings nicht aus, um die Pisa-Defizite einzuholen. "Die ErzieherInnenaus- und Weiterbildung in Deutschland ist nicht auf der Höhe der Zeit und muss auch in Bremen insgesamt überarbeitet werden." Die Grünen fordern deutlich sichtbare finanzielle Anstrengungen im Bereich der Kindergärten. Anja Stahmann: "Das, was die Senatorin vorschlägt sind Feuerwehrprogramme. Es bleibt fraglich, ob daraus zeitnah Konzepte folgen, die die grundlegenden Probleme lösen."