Neues Kindergartenjahr: Kein optimales und nachfrageorientiertes Kinderbetreuungsangebot
Neues Kindergartenjahr: Kein optimales und nachfrageorientiertes Kinderbetreuungsangebot
"Auch wenn die Jugendsenatorin Hilde Adolf auf ihrer heutigen Pressekonferenz zur Situation in den Bremer Kindergärten zu Beginn des neuen Kindergartenjahres verlauten ließ: Alles prima gelaufen, wir mussten nur 390 Absagen erteilen, sind das für die Grünen immer noch 390 Absagen zu viel. Alle 3-6 jährigen Kinder haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Dies sind auch nur die offiziellen Absagen. Erfahrungsgemäß - wie viele Kindergartenleiterinnen bestätigen werden - ist die Nachfrage vor allem nach einem sechsstündigen Angebot inklusive Mittagessen (Teilzeitplätze) viel höher", sagt Anja Stahmann, jugendpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. Außerdem müssen in einigen Stadtteilen wie Findorff, Borgfeld, Osterholz und Rekum die Eltern lange Wege zu Kindergärten in anderen Stadtteilen auf sich nehmen, da die Große Koalition es verschlafen hat, dort rechtzeitig neue Kindergärten zu bauen."
Die Tendenz zu mehr Halbtagsplätzen, also nur vier Stunden Betreuung, ist mit zwei Prozent Steigerung zu Lasten von Teilzeitplätzen unverkennbar. Dieses Angebot reicht aber nicht aus, um Berufs- und Familienarbeit unter einen Hut zu bekommen", kritisiert Anja Stahmann. "Die Antwort der Jugendsenatorin, dieses Angebotsminus perspektivisch mit dem sogenannten Kernzeit-Plus-Modell aufzufangen, sehen die Grünen sehr kritisch. Bisher ist das Kernzeit-Plus-Modell nur ein modern verpacktes Sparmodell. Um es flächendeckend umzusetzen, soll woanders gespart werden, zum Beispiel bei der Betreuung besonders förderungsbedürftigen Kinder."
"Außerdem sind immer noch 170 Ganztagsplätze auf der Kürzungsliste, und im Hortbereich stehen dem Angebot immer noch über 500 Absagen gegenüber. Diese Situation ist nicht zufriedenstellend und kein Beitrag zur Sanierung Bremens. Bremens Attraktivität und Lebensqualität kann nämlich nur mit einem bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsangebot steigen," so Anja Stahmann.