Grüne fordern Millionenprogramm für ökologische Landwirtschaft
Grüne fordern Millionenprogramm für ökologische Landwirtschaft
Vorsorgender Verbraucherschutz umfasst mehr als Beratungs- und Informationsangebote in Krisenzeiten. Die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Mathes fordert den Senat auf, die propagierte Neuorientierung in der Landwirtschaft finanziell zu unterstützen: "Die ökologische Landwirtschaft wird in Bremen trotz BSE-Skandal weiter stiefmütterlich behandelt. Ich erwarte vom Wirtschaftssenator mehr als schöne Worte über die Bedeutung bäuerlicher Familienbetriebe für eine gesunde Ernährung. Rund 800.000 Mark sind in diesem Jahr zur sogenannten Förderung des ländlichen Raums eingeplant. Das ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn die rund 300 Bauernhöfe in Bremen eine Zukunft haben sollen, muss ein Millionen-Programm aufgestellt werden. Wir brauchen gesunde, artgerecht produzierte Lebensmittel, die ohne großen Zeitaufwand und langfristige Planung von jedermann gekauft werden können. Die Bremer Grünlandwirtschaft und Milcherzeugung bietet hierfür optimale Voraussetzungen. Für eine Ökologisierung fehlt im wesentlichen der Verzicht auf industriell produziertes Kraftfutter. Die Höfe kämpfen ums Überleben - aus eigener Kraft können sie die notwendigen Investitionen nicht aufbringen."
Karin Mathes verweist in diesem Zusammenhang auf das EU-Programm zur Förderung des ländlichen Raums: "In der Zeit von 2000 bis 2006 kann Bremen aus diesem EU-Programm 21 Millionen Mark bekommen, wenn das Land selbst rund 10 Millionen Mark für diesen Zweck bereitstellt. Bis jetzt hat Bremen nur einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, in dem viele sinnvolle Projekte aufgelistet sind. Wenn aber beispielsweise die extensive Landwirtschaft und die Vermarktung regional erzeugter ökologischer Lebensmittel besser gefördert werden sollen, muss Bremen dafür mehr Geld einplanen als bisher. In den aktuellen Haushalten der zuständigen Wirtschafts- und Umweltressorts sehe ich dafür keine Anzeichen. Für den Doppelhaushalt 2002/2003 muss in diesem Bereich ein Schwerpunkt gesetzt werden. Nicht kleckern, sondern klotzen, heißt die Devise, damit das Höfesterben gestoppt wird und die Vermarktung frischer ökologischer Lebensmittel aus ihrer Nische rauskommt."