Gefälligkeitsgutachten zum Stadionausbau
Gefälligkeitsgutachten zum Stadionausbau
"Dreimal darf man raten, was bei dem BAW-Gutachten zum Ausbau des Weserstadions herauskommen wird. Wenn das landeseigene Institut für Wirtschaftsforschung mit Ex-Staatsrat Haller vom Senat beauftragt wird, eine Kosten-Nutzen-Analyse für das 25 Millionen Mark schwere Projekt zu erstellen, riecht das nach einem Gefälligkeitsgutachten", mutmaßt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche. Die sportpolitische Sprecherin kritisiert, dass kein unabhängiger Gutachter mit der Untersuchung der regionalwirtschaftlichen Effekte des geplanten Stadionausbaus beauftragt wurde. "Eine typisch bremische Lösung. Die vom Haushaltsgesetz vorgeschriebene Wirtschaftlichkeitsüberprüfung von Investitionen wird so zur Farce."
Die Grünen werden das für Ende Januar angekündigte Gutachten genau unter die Lupe nehmen. Falls das BAW zu der aller Voraussicht nach positiven Bewertung gelangt, ist Karin Krusche gespannt auf die Begründung. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an das BAW-Gutachten zum Deutschen Turnfest: "Im Senat gab es von Anfang an keine Mehrheit für das Turnfest. Es ist noch kein Jahr vergangen, dass die Landesregierung das Großereignis wegen zu geringer regionalwirtschaftlicher Effekte kippte. Die Kosten-Nutzen-Analyse der Gutachter fiel trotz der 100.000 Besucher , die eine Woche in Bremen geblieben wären, negativ aus (24 Millionen Mark Kosten versus 2 Millionen Mark Nutzen). Solche Übernachtungszahlen sind im Zusammenhang mit den maximal zwei WM-Vorrundenspielen (die FIFA-Entscheidung fällt erst nach dem Ausbau) völlig illusorisch."