Der Mensch nach Maß - Anmaßung des Menschen. Veranstaltung über ethische Grenzen medizinischer Genforschung
Der Mensch nach Maß - Anmaßung des Menschen. Veranstaltung über ethische Grenzen medizinischer Genforschung
"Der Mensch nach Maß - die Anmaßung des Menschen", lautet der Titel einer Diskussionsveranstaltung der grünen Bürgerschaftsfraktion am kommenden Mittwoch, 24. Januar 2001, um 20 Uhr in der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße/Ecke Violenstraße. Im Mittelpunkt steht die Debatte über ethische Grenzen der medizinischen Genforschung. Zu Beginn wird Dr. Michael Wunder, Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Recht und Ethik in der modernen Medizin", einen Einführungsvortrag halten. Daran anschließen wird sich eine Diskussion über die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie die damit verbundenen ethischen Fragen. Aktuell in die Schlagzeilen gekommen ist das Thema anlässlich des Wechsels an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Ministerin Ulla Schmidt auf Kontinuität setzt, oder eine neue Ausrichtung der Genforschungspolitik anstrebt.
Im Reagenzglas gezeugte Embryonen können mit Hilfe der Präimplantationsdiagnostik (PID) auf ihre genetische Ausstattung hin untersucht werden. Bei drohenden Erbkrankheiten werden die betreffenden Embryos nicht in die Gebärmutter eingepflanzt - sie werden "verworfen". Aus den nicht eingesetzten Embryonen können Stammzellen gewonnen werden, auf die große Hoffnungen gesetzt werden. Die Befürworter hoffen, so in Zukunft Krankheiten heilen und neue Organe zur Transplantation züchten zu können. Mit der PID sind aber auch ethische Fragen nach dem Beginn menschlichen Lebens und den Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Lebensperspektiven behinderter Menschen verbunden.