Bremen darf gefährlicher Verklappung von Hafenschlick nicht zustimmen
Bremen darf gefährlicher Verklappung von Hafenschlick nicht zustimmen
Dem Entwurf von Bund und Küstenländern für neue Handlungsanweisungen zur Verklappung von mit Tributylzinn (TBT) verseuchtem Baggergut darf die Bremer Umweltsenatorin auf keinen Fall zustimmen", fordert Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Es ist nach Meinung der Grünen in höchstem Maße verantwortungslos, den TBT-Grenzwert - wie geplant - von 100 auf de facto 600 Mikrogramm pro Kilo Baggergut zu erhöhen. Der hochgiftige Stoff, der in sogenannten Antifoulinganstrichen in der Großschifffahrt eingesetzt wird, um den Schnecken- und Muschelbewuchs zu verhindern, hat unter anderem schon zu dramatischen Vergiftungen der Fischbestände geführt. Es ist nachgewiesen, dass diese hormonell wirkende Chemikalie auch die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen könnte und längst in den Lebensmitteln angekommen ist.
"Die Äußerung des Hansestadt Bremischen Hafenamts in Bremerhaven, dann auch wieder die Verklappung in der Nordsee zu beantragen, weil es billiger ist als die Entsorgung auf der Luneplate oder in Seehausen, ist kurzsichtig und gefährdet Umwelt und Gesundheit. Die Nordsee wird damit weiter vergiftet", empört sich Karin Mathes.