Zwangsarbeiterentschädigung - Bremer Firmen drücken sich
Zwangsarbeiterentschädigung - Bremer Firmen drücken sich
In der kommenden Woche sind 20 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen zu Gast in Bremen. Anlässlich des Besuchs kritisiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Hermann Kuhn die beschämend geringe Beteiligung Bremer Firmen am Entschädigungsfonds für NS-Opfer: "Nicht einmal 30 Bremer Betriebe sind bisher der Stiftung beigetreten. Nachdem die Rechtssicherheit vor künftigen Klagen gewährleistet ist, gibt es keine Ausrede mehr für die Nutznießer der Zwangsarbeit, sich vor der Beteiligung am Entschädigungsfonds zu drücken. Nach 55 Jahren muss die Wiedergutmachung noch in diesem Jahr beginnen. Der Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiter ist eine schöne Geste der Versöhnung, der endlich auch finanzielle Taten folgen müssen. Die Zeit drängt."
Hermann Kuhn erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass nicht nur die Industrie von der Arbeit der Zwangsarbeiter profitierte: "Die gesamte Kriegswirtschaft wurde so in Gang gehalten - auch im Handwerk und in der Landwirtschaft. Die Handwerkskammern und Landwirtschaftskammern müssen endlich ihr hartnäckiges Schweigen zu diesem Thema aufgeben. Ich erwarte, dass sich auch Handwerker und Landwirte ihrer Verantwortung stellen und einen Beitrag zur Entschädigung leisten."