Trinkwassergewinnung aus der Weser nicht verbauen
Trinkwassergewinnung aus der Weser nicht verbauen
"Die Chancen für eine Trinkwassergewinnung aus der Weser dürfen nicht durch eine vorschnelle Bebauung des Stadtwerders blockiert werden," erklärt der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg mit Blick auf die nächste Sitzung der Baudeputation am Donnerstag (16.3.2000). Er fordert die Große Koalition deshalb auf, das Bebauungsverfahren nicht einzuleiten: "Wenn Donnerstag der Startschuss für Wohnungen auf dem Stadtwerder fällt, ist eine besonders ökologische Variante der Trinkwassergewinnung auf dem Gelände nicht mehr möglich. Dafür würde man mehr Platz brauchen, als in den aktuellen Plänen vorgesehen wird." Mützelburg fordert die Bausenatorin auf, in der Deputationssitzung kein Planaufstellungsverfahren einzuleiten. "Der von der Bausenatorin selbst vorgeschlagene runde Tisch über die künftige Nutzung des Geländes wird zur Farce, wenn die Bebauung bereits beschlossene Sache ist."
Nach wie vor warten die Grünen auf das abschließende Ergebnis der Versuche mit der 1,8 Millionen Mark teuren Pilotanlage zur Trinkwassergewinnung aus der Weser. Dieter Mützelburg kritisiert: "Die Stadtwerke haben kein Interesse daran, das Thema zu vertiefen und veröffentlichen deshalb die Versuchsergebnisse nicht. Die schnelle Bebauung des Geländes bringt kurzfristig mehr Geld in die Kassen als die Trinkwassergewinnung. Aufgabe der Politik kann nicht die Gewinnmaximierung der Stadtwerke sein. Es wäre fahrlässig, eine ökologisch wertvolle Zukunftsoption durch ein Hauruck-Verfahren aufzugeben."