Senat degradiert Stadtentwickler zu Pausenclowns
Senat degradiert Stadtentwickler zu Pausenclowns
"Das heute vom Senat beschlossene Entwicklungskonzept für die alten Hafenreviere ist eine Bankrotterklärung für die bremische Stadtentwicklung. Das Thema "Wohnen am Wasser" wird sich dort von selbst erledigen. Das Wirtschaftsressort kann jetzt elf Jahre lang schalten und walten, wie es will und wird durch eine entsprechende Ansiedlungspolitik Fakten schaffen. Bis zum Jahr 2011 wird auch der letzte Interessent für Wohnungsbau im Überseepark abgeschreckt sein," prophezeit der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg.
"Der Senat hat mit dem heutigen Beschluss genau die falschen Prioritäten gesetzt," kritisiert Mützelburg. "Senator Hattig hat keinen Zweifel daran gelassen, dass die gewerblichen Interessen absoluten Vorrang genießen. Eventuell später folgender Wohnungsbau muss sich an die von Firmen geschaffenen Bedingungen (Lärm, Verkehr...) anpassen. Dabei wäre genau umgekehrt ein Schuh draus geworden. Seit Jahren setzen sich die Grünen sowie viele engagierte Bürger und Stadtplaner dafür ein, Bremen als Stadt am Fluss für seine Bewohner wieder zu entdecken. Die Schlachte ist ein erster positiver Schritt in diese Richtung. Das Leben und Wohnen am Wasser hört aber für uns nicht am Ende der Schlachte auf! Statt es auch in den alten Hafenrevieren zu ermöglichen, setzt der Senat einen Kontrapunkt."
Die Grünen sind davon überzeugt, dass eine einmalige Chance für einen neuen, attraktiven Stadtteil im Hafen mit Wohnen und wohnverträglichem Gewerbe heute vertan wurde. "Bremen braucht neue Einwohner, und die gewinnt es nicht allein durch die immer gleichen Reihenhaussiedlungen am Stadtrand. Viele europäische Städte haben es vorgemacht, wie man alte Hafenreviere für neue Bewohner attraktiv macht. Bremen setzt allein auf die wirtschaftliche Nutzung. Die Stadtentwicklungsgespräche und der Investorenwettbewerb werden so zur Farce. Stadtentwickler werden so zu Pausenclowns der Großen Koalition degradiert."