Schwachhausen - nur Platz für die Bildungselite?
Schwachhausen - nur Platz für die Bildungselite?
Mit den Planungen des Bildungssenators, die Schule an der Lothringer Strasse zu schließen, wird der Stadtteil Schwachhausen künftig nach der vierten Klasse nur noch Bildungsangebote für Eliteschüler bereit halten. Das Gymnasium an der Hermann-Böse-Str. hat sich auf bilinguale Bildungsgänge spezialisiert, und das Kippenberg-Gymnasium wird künftig ausschließlich das Schnellabitur nach 12 Jahren anbieten. Die einzige Schwachhauser Orientierungsstufe am Kippenberg-Gymnasium wird sich komplett auf die Anforderungen des Schnellabiturs einrichten. Der Rest ist bildungspolitische Wüste.
Wenn sich die Planungen des Senators so durchsetzen, wird es künftig kein Haupt- und Realschulangebot, keine normalen Gymnasien und auch kein allgemeines Orientierungsstufenangebot im Stadtteil geben. Helmut Zachau, bildungspolitische Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion, kritisiert: "Der Senator betreibt in Schwachhausen eine Bildungspolitik, die im krassen Gegensatz zum früheren SPD-Postulat der Chancengleichheit steht." Zachau fordert den Bildungssenator auf, als Ausgleich ein stadtteilbezogenes Angebot für alle Kinder und Jugendlichen in Schwachhausen sicher zu stellen, für die kein Platz in den Elitegymnasien ist. Sein Vorschlag: "Es könnte beispielsweise an der Lothringer Strasse oder in dem freiwerdenden Gebäude an der Thomas-Mann-Strasse eine integrierte Stadtteilschule eingerichtet werden, die dann als Regelschule eine Alternative darstellen würde."