Interregios dürfen nicht aufs Abstellgleis! Senat muss sich zur Bahn bekennen
Interregios dürfen nicht aufs Abstellgleis! Senat muss sich zur Bahn bekennen
Über 200 Unterschriften gegen die Pläne der Bahn-AG, das Interregio-Netz in Nordwestdeutschland drastisch zusammenzustreichen, haben gestern Dieter Mützelburg, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, unterstützt von KollegInnen der Landtagsfraktion im Interregio von Bremen nach Cuxhaven (IR 2431)gesammelt. Die Fahrgäste, zumeist Berufspendler, waren empört über die Absicht der Bahn, Bremerhaven nun vollständig vom Fernverkehrsnetz abzuhängen. Über 30 Fernverkehrsverbindungen sollen gestrichen werden. Zeitgleich sammelten Anke Krein und Hans-Richard Wenzel, grüne Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung in Bremerhaven, sowie Mitglieder des grünen Kreisverbands und der "Grauen Panther" vor dem dortigen Hauptbahnhof Unterschriften. Ihnen wurde von Reisenden deutlich gesagt, dass es für viele Pendler und Urlauber schon allein finanziell nicht möglich sei, aufs Auto auszuweichen.
Dieter Mützelburg wird all diese Unterschriften an den Senator für Wirtschaft und Häfen, Herrn Hattig, weiterleiten. Er und seine Kollegin, Frau Senatorin Wischer, treffen sich nämlich am Mittwoch (30.8.00) mit dem Chef der Bahn AG, Herrn Mehdorn, hier in Bremen. Die Grünen fordern die Bremer Landesregierung auf, sich mit den anderen betroffenen Bundesländern bei der Bahn AG aktiv für den Erhalt der Schnellzüge einzusetzen. Außerdem wollen sie vom Senat wissen, wie er das in der Koalitionsvereinbarung formulierte Ziel, die Schienenanbindung Bremerhaven/Bremen bis 2003 weiterzuentwickeln, umsetzen will.
Für den Bremer Raum sind in den nächsten zehn Jahren 600 Millionen Mark für die Sanierung und den Ausbau der Schienen notwendig. Es hilft nach Meinung der Grünen wenig, noch jahrelang auf die Deutsche Bahn AG zu warten. Das Land Bremen muss mit erheblichen finanziellen Mitteln diesen Prozess beschleunigen.
"Der Senat soll sich auch bei der Bundesregierung dafür stark machen, dass die Zinsersparnisse, die sich durch den Mobilfunk-Lizenzverkauf ergeben, in einer Höhe von 2 Milliarden jährlich für die Sanierung und Modernisierung des Schienennetzes verwendet werden", fordert Dieter Mützelburg.
Anlage: Brief an den Senator für Wirtschaft und Häfen